Unschuldige Opfer

 
Die Lehren, die Reinkarnation akzeptieren, ohne die Realität des Bösen zu erkennen, als ein immer möglicher Missbrauch des freien Willens durch Mangel an Liebe, werden mit einem quälenden und selbst erzeugten Problem konfrontiert. Dieses Problem findet im Rahmen ihrer auslassenden und zu starren Ideen keine Lösung. Daher werden sie zu der ungerechten Absurdität gezwungen, alle Opfer schuldig zu sprechen, die auch die schrecklichsten Leiden verdienen, weil sie in gleicher Weise schreckliche Fehler und Missetaten in einer früheren Inkarnation begangen haben sollen. Es könnte keine größere Karikatur des universalen Gesetzes der Konsequenzen geben. Die andere Seite dieser Münze ist die spröde Tatsache, dass wir alle frei sind und in all unseren Handlungen wählen können, ob wir Schmerzen oder Wohlbefinden erzeugen. Dass Bösartigkeit einen freien Willen hat, ist eine Tatsache. Man kann eine Wahl treffen, Opfer zu verletzen, die es nicht verdient haben. Diese Tatsache wird zwangsläufig von denjenigen Lehren nicht berücksichtigt, die für die Realität des Bösen blind sind.

So gibt es sinnlos bösartige Handlungen und sinnlos geschädigte Opfer. Der auffallend gemeinsam geteilte Charakterzug bei all solchen Opfern ist ihre Naivität, Unschuld und Unfähigkeit, sich selbst zu beschützen oder auch nur die Notwendigkeit einzusehen, zumindest psychisch, wenn nicht physisch, für eine Schutzmaßnahme zu sorgen. Auf diese Weise trifft der freie Wille des Bösen in ihnen keinen Widerstand. Man stelle sich hier den Weg eines Blitzes am Nachthimmel vor, wie er in charakteristischer Weise und unvorhersehbar im Zick-Zack herunterstürzt. Aber der Blitz ist überhaupt nicht zufällig, wie es den Anschein haben mag. Es folgt tatsächlich dem Pfad des geringsten Widerstands durch die Luft der Nacht. Ebenso sucht ein vom Bösen besessener Wille den Pfad des geringsten psychischen Widerstands und attackiert diejenigen unter seinen Opfern, die am wenigsten vorbereitet sind.

 

 
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