Samhain

 
Das alte heilige Fest der Kelten, das in uralten Zeiten am ersten Neumond im Zeichen des Skorpion gefeiert wurde. Später, unter christlichem Einfluss wurde daraus Allerheiligen am 1.November. Doch die alten Wege sind nicht ganz unterdrückt worden, was durch die Nacht von Halloween deutlich wird, die am 31.Oktober stattfindet. Dieses Fest wird gegenwärtig immer noch in Europa und in Nordamerika gefeiert, auch lange nachdem sein Ursprung vergessen worden ist. Samhain ist uns überliefert als All Hallows Tide oder Hallowe'en. Gewöhnlich glaubt man, dass sich diese beiden Bezeichnungen widersprechen (tide und we'en). Aber All Hallows Eve enthält als seinen letzten Teil eine phonetische Form des keltischen Worts Uine, was 'Zeit' oder Gelegenheit bedeutet.

Mehr noch, Samhain umfasst das Wort für Time oder Tide. Eine andere Form ist Samhuin, ein feminines Hauptwort, es ist auch der Namen der Göttin für das Ende des Sommers oder für den Anfang der Kälte. Der alte Festtag wurde auch La Samhna genannt, der Tag von Shamna, der Tages, an dem der Sommer endet. Das irische La ist Tag und Samhna ist der Genitiv von Samhain. In ähnlicher Weise war unser All Hallows Eve Oidce Samhna oder Nacht von Shawain. Interessanterweise ist die Wurzel von Oidce, 'Nacht', oid , was Musik und/oder Lied bedeutet: Nacht war in alten Zeit eine Zeit für Musik und Verzückung.

Die Wurzel samh in Samhuin oder Samhain enthält weitere Geheimnisse, denn sie bezeichnet einen schweren Balken, der über ein Tor gezogen wurde, um es zu sichern und abzuschließen. Daher enthält es auch eine Bedeutung von Ruhe und Friedlichkeit , was sich auf Sicherheit zurück führen lässt. Aus dem gleichen Grund kann Samhain auch Vergnügen oder Entzücken bedeuten. In unserem schamanischen Kontext gibt es keine größere Freude, als durch ein interdimensionales Tor einen höheren Welttyp zu betreten und zu wissen, dass die Tür eine Sicherung enthält. Dadurch ist der Eintritt in eine freudvollere Realität gewährleistet.

Es ist kein Wunder, dass Samhain den Schlüssel für die drei anderen Feste besitzt. Diese vier großen Zeiten wurden von den Kelten bewahrt, aber sie reichen weit zurück in die ursprünglichen Zeitepochen, aus denen keine geschriebenen Berichte überlebt haben. Aber sie leben immer noch in unser aller Erinnerung , in der tiefsten Schicht der transinkarnativen Aufzeichnungen in uns. Eine interessante Illustration dieser Tatsache gibt ein Gedicht, das Ourania 1985 geschrieben hat, als sie noch in Cambridge (England) weilte. Sie gab diesem Gedicht die Überschrift Windswept Summer's Day, aber im Licht der Einsichten, die auf vom Pfad gewonnen wurden, würde sie es nun The Day of Shaween - Summer's End nennen:

When I survey the richness of the land
On a storm-tossed summer's day
My eye weeps with the wind
Breathes with the storm
as it weaves me into the dance
of air laughing across the fields.
These winds to pass, and so once more
the land exhales its wealth
of perfume and flowers
with a gentle sigh, languidly stretching
in the warmth of a summer's day
And yet I see
a few leaves falling ...
Already autumn soughts deep
and beckons Summer's end.


Wenn ich über den Reichtum des Landes schaue
an einem sturmumtosten Sommertag
weint mein Auge mit dem Wind
atmet mit dem Sturm
wenn er mich in den Tanz der Luft verwebt
die lachend über den Feldern schwebt
Diese Winde streichen vorbei und so atmet das
Land noch einmal seinen Reichtum aus, von Duft und Blüten,
mit einem sanften Seufzer, sich träge dehnend
in der Wärme eines Sommertags
Und doch sehe ich ein paar Blätter fallen
schon rauscht der Herbst tief
und lockt des Sommers Ende


Übers. K.S.

 

 
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