(2) Die Erforschung des Bewusstseins
Ein Baum, ein Tisch, eine Wolke, ein Stein - alle werden durch die Wissenschaften des
20.Jahrhunderts in ähnlicher Weise als zusammengesetzt erkannt: wirbelnde Partikel-Wellen,
die den Gesetzen der Quantenmechanik gehorchen. Das heißt, alle Objekte, die wir beobachten
können, sind dreidimensionale Bilder, die über elektromagnetische und nukleare Prozesse aus
stehenden und sich bewegenden Wellen hervorkommen. All diese Objekte unserer Welt sind
3-D-Bilder, die elektromagnetisch geformt werden - Superhologramm-Bilder, wenn man es so
sagen will.
Wir leben in einer Projektionswelt von festen, neuro-verbundenen Hologrammen - eine Welt der
Simulacra. Daher ist das, was uns als ein Tisch oder eine Vase erscheint - so wird es uns
gegenwärtig gesagt - 'tatsächlich' eine Konfiguration von winzigen, tanzenden
Partikel-Wellen. All diese Komponenten sind konstant in komplizierte Muster von Bewegungen
verwickelt, die in ihrer Schnelligkeit mit der Geschwindigkeit des Lichts wetteifern. Und
es wird uns gesagt, dass dies die Realität des Tisches oder der Vase ist - und die Realität
eines Blattes oder eines Sonnenuntergangs ist nicht anders.
Es ist so, als wenn wir in einem Kinofilm wunderschöne Gebäude sehen und man uns dann sagt,
dass die ultimative Realität von dem was wir sehen die Projektionsgeräte und die projizierten
Lichter sind.
Es handelt sich nur um eine Serie von gefärbten Flächen auf einem Plastikfilm, die mit einer
Geschwindigkeit von 64 Rahmen pro Sekunde auf die Leinwand projiziert werden, mit Hilfe eines
Apparates, der so und so aufgebaut ist und das ist alles.
Doch hier möchten wir Einwände machen. Dies ist doch auf keinen Fall schon alles ;
denn die gezeigte Szene hat existiert oder existiert irgendwo und der Projektionsapparat ist,
wenn er etwas ist, die größere Illusion von beiden - mit Sicherheit ist er nicht die letzte
Realität der Szene, zu deren Darstellung er verwendet wird.
Es ist offensichtlich, dass es bei dem, was uns die Wissenschaft erzählt, einfach um die
Substanzen der Bilder geht und nicht um die Substanzen von Realitäten, auf die sich diese
Bilder beziehen.
Unsere Erwartung, dass uns die Wissenschaft etwas über die Bedeutung der Welt erklären könnte,
ist ebenso vergeblich, wie die Hoffnung, dass uns der Projektionstechniker im Kino oder der
Fernsehingenieur etwas über die Bedeutung der projizierten Szene erzählen könnte. In seiner
Eigenschaft als Techniker ist er an der Projektion des Bildes auf dem Schirm beteiligt, aber
die Bedeutung der Szene oder die Realität dahinter ist eine andere Sache.
Daher sind die Fakten der Wissenschaften (sofern es sich nicht um Theorien handelt, die morgen
verändert werden) korrekt, aber ihr Anspruch, die letzte Realität oder Bedeutung zu enthüllen
ist nicht garantiert. Die Physikwissenschaft hat ihren imaginistischen Modus Operandi enthüllt,
aber nicht die ultimative Realität - und viel weniger die Bedeutung des Lebens selbst.
Wenn wir anfangen, uns der Tatsache bewußt zu werden, dass unser Hologrammtyp von Materie
nicht das letzte Wort ist, dann können wir den Projektionsmechanismus für solche
Superhologramme nicht als ultimative Realität akzeptieren. Zugegeben, wir beziehen uns auf
diese Realität in einer hoch intelligenten und sehr komplexen Weise, über die Vorstellung von
bewegten Partikeln und stehenden Wellen. Diese Sichtweise ist für unsere Art von Körper
geeignet, aber wir fangen gerade damit an zu verstehen,dass solche Mittel die Realität in
keinem Fall ausschöpfen können.
Menschen wechseln ihre Autos, doch sind sie nicht gebildet genug, um zu erkennen, dass sie ein
viel besseres Köpermodell erwerben können, mit deutlichen Verbesserungen im System der
Reproduktion und der inneren Verarbeitung.
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