(3) Der Weg der Evolution vorwärts oder der Löwenpfad
Wie können wir also den Weg finden uns zu regenerieren? Wie können wir über die relativ begrenzten Fähigkeiten unserer gegenwärtigen molekularen Körper und Bewußtseinszustände hinauswachsen? Musaios entdeckte, dass in den religiösen Lehren des alten Ägyptens Hinweise über einen solchen Prozess bewahrt worden sind. Musaios fand heraus, dass die Prozedur des Einbalsamierens von toten Körpern die Verfälschung einer halb verschütteten Erinnerung an einen Initiationsweg gewesen ist. Diesen Weg der Regeneration zu gehen war und ist für noch lebende Menschen möglich. Er leitete ab, dass diese Lehren unter der Bezeichnung Pfad des Löwens bekannt gewesen sein müssen oder auch als Löwenpfad. Denn das Lager, auf das eine Mumie in ihrem Grab gelegt wurde, wurde häufig mit einem Löwen assoziiert. Einen weiteren Hinweis erhält man durch ein bemaltes Steinfragment und Kreide-Bas-Relief in Dashur, auf dem der König s-Nofrw aus der 4.Dynastie abgebildet ist. Sein Name bedeutet 'Der, der wunderschöne Dinge hervorruft'. Es wird gezeigt, wie der König von einer Göttin in Gestalt einer Löwin den Atem des unsterblichen Lebens erhält.
Der regnerative Prozess zeigt starke Affinitäten mit der (biologischen) Metamorphose, die eine begrenzte, kriechende Raupe (die larvale Form) in das geflügelte Imago transformiert - der Schmetterling, der aus der pupalen Phase hervorkommt und sich in die Weiten des Himmels erhebt. Aus diesem Grund wurde das höhere menschlichen Wesen - das den Tod überlebt, ebenso wie der Schmetterling die Auflösung der Raupe überlebt - in den Kulturen weltweit als ein Schmetterling symbolisiert. Die uralten ägyptischen Lehren verwendeten dieselbe Metaphor: die bandagierte Mumie erscheint wie eine von Seide umsponnene Larve und auf dem Sarkophag oder dem Sargdeckel sind Flügel abgebildet. Sie bilden ein großartiges Muster, so wie das bei jeder Lepidoptera Pupa oder Chrysalis der Fall ist. Der äußere Kookon ist symbolisiert durch das Mes-khent oder das 'Geburtszelt der Haut', das um die Mumie oder die Grabkammer gebunden wurde. Dieses Wort 'Grabkammer' wurde in der alten ägyptischen Sprache tatsächlich im Sinne von 'Geburtskammer' verstanden.
Ebenso wie Raupen besitzen die Menschen eine regenerative Drüse in Nachbarschaft des Thalamus - eine Gruppe von Zellen, deren eigentliche Funktion bis heute zum größten Teil nicht bekannt ist. Dieses Organ kann in Aktivität versetzt werden, wenn der Hypothalamus in geeigneter Weise und resonant stimuliert wird. Der Schlüssel zu dieser resonanten Stimulation liegt im geeigneten Timing, in den Wellen der Zeit selbst. Dies war den Initiierten des alten Ägypten gut bekannt. In den Sargtexten 467 und 468 lesen wir: Sothis (die grosse Göttin, die den regenerativen Prozess beherrscht) spricht zu mir in ihrer eigenen Zeit' und Ich umarme sie in ihren Stunden.
Musaios hatte die Bedeutung der Zeit als eine resonante Kraft der Kausalität schon lange vorher verstanden und das Konzept des 'Zeitsurfens' entwickelt: zu lernen, wie man auf den Wellen der Zeit reiten kann, bedeutet beschleunigte Evolution. Die Kräfte der Zeit, die als ultimative Ursachen der Ereignisse in unserem Kosmos angesehen werden können, funktionieren so wie ein grosser Computer. Ein Computer besitzt einen Bildschirm, über den wir seine Aktivitäten beobachten können. In analoger Weise besitzt der Nachthimmel den Schlüssel, mit dem wir den Grossen Computer lesen können: die Bewegungen der planetaren und stellaren Körper lassen sich mit der Nadel eines Meßgeräts vergleichen, sie zeigen den Fluß der Kräfte an, die sonst für uns unsichtbar sind.
Und in den letzten beiden Dekaden des 20.Jahrhunderts konnten wir eine spezielle Konfiguration von mehreren wichtigen Himmelserscheinungen beobachten, die Hinweise auf eine einzigartige evolutionäre Gelegenheit für unseren Planeten gegeben haben. Im Jahr 1978 kreuzte der Planet Pluto die Umlaufbahn des Neptun (etwas, was kein anderer Planet tun kann) und blieb bis 1999 innerhalb der Neptunbahn. In dieser Zeit war Neptun weiter von der Erde entfernt als Pluto. Dadurch wurde dessen Kraft für universales Mitgefühl vergrößert. Pluto verkörpert die ungeheure Kraft der regenerativen Transformation. Diese spezielle Kraft wurden in diesen Jahren in Gang gesetzt und in unsere Richtung verstärkt. 1984-1995 erreichte die plutonische Kraft ihren höchsten Werte, denn in dieser Zeitspanne befand sich der Planet in seinem eigenen Tierkreissektor, dem Zeichen des Skorpions - dieser Sektor ist im klassischen Sinne mit Tod und Transfiguration verknüpft.
Sirius-Hieroglyphe
Diese beiden kosmischen Ereignisse befanden sich außerdem im April 1994 in einer seltenen und exakten Synchrony mit dem Periastron von Sirius A und Sirius B. Der hellste Stern des Himmels Sirius A wurden in der alten ägyptischen Religion mit der Grossen Göttin Sothis identifiziert. Ihr dunkler und kompakter Begleitstern (unsichtbar für das blosse Auge) war den Ägyptern als Horus bekannt. Diese Gottheiten herrschen über den Regenerationsprozess und beschützen den Initiierten. An diesem Scheidepunkt in der menschlichen Evolution war die Verstärkung ihrer wechselseitigen Kräfte durch ihre Hieros Gamos (Heilige Hochzeit) von entscheidender Bedeutung. Die Synchronizität dieser drei kosmischen Phänomene ereignet sich nur alle 90 000 Jahre, was die Seltenheit dieser evolutionären Gelegenheit eindrucksvoll unterstreicht.
Nächstes Kapitel