(14) Die schamanischen Reise und das Reiten auf dem Baum des Lebens
Jede schamanische Erfahrung bedeutet ein Eintreten in den Baum. Dadurch kann jede gewünschte Wesenheit in der gesamten Lebenswelle erreicht werden, ob gegenwärtig in einer molekularen Existenz oder nicht. Dies bedeutet "das Reiten" des Baums und Odin hat es auf seinem achtbeinigen, magischen Pferd gemacht. Tatsächlich heißt der Baum in der gleichen Version dieses universalen schamanischen Mythos Yggdrasil, was buchstäblich "Odin's Pferd" ist; und der Name des Pferdes ist Sleipnir ("das Rutschende"), im heutigen Norwegischen bezeichnet sleip "schlüpfrig sein", das Wort für den glitschige Flüssigkeitsfilm auf Fischen. Sleipnir ist der Lebenssaft, der durch den Baum allen Lebens kreist. Die acht Beine, Kopf und Schwanz stellen ein Paradigma dar, das dem ganzen Baum Ausdruck verleiht. Der Baum hat an einem Ende den Kopf (Krone) und die Zweige (Vorderbeine), und es gibt ein Wurzelsystem am anderen Ende, das sich in gleicher Weise verzweigt, der windbewegte Schwanz und die Hinterbeine. Der Wind bedeutet hier die lebendige Kraft im Atem des gesamten Lebens.
Der/Die initiierte Schamane/Schamanin muss lernen, wie man dieses wunderbare Pferd reitet (das später in einer verfälschten Form als Besenstiel der Hexen des Mittelalters erschien, wobei der Besen den Schwanz darstellt), auf dem sie/er durch den Himmel reitet, auf Odin's Wilder Jagd. Wenn man in den Baum steigt, dann geht man mit dem Pferd zuerst zu den Wurzeln. Von dort führen besondere Wege, Myriaden an der Zahl, bis in die winzigsten Zweige und Blätter. Der Weg des Schamanen/der Schamanin führt aufwärts bis an den Ort des Baumes, wo das Lebewesen befestigt ist, das Hilfe nötig hat. Nachdem die theurgische Arbeit vollendet ist, kehrt man dorthin zurück - wiederum durch den Baum - dorthin, wo der Anfangspunkt der Reise war, der nun zum Endpunkt wird, was den Kreis auf diese Weise vervollständigt.
Der Weg, auf dem man den Baum betritt und reitet, lässt sich nicht im dreidimensionalen Raum finden, aber er liegt in einer höher-dimensionalen Richtung, wie wir in der kleinen Anekdote von Teil I anmerkten. Man stelle sich zwei-dimensionale Wesen vor: sie können sich nur in zwei Richtungen bewegen. Zum Beispiel können auf der Oberfläche eines Blatts Papier durch jeden Punkt dieser Fläche zwei senkrecht zueinander stehende Linien gezogen werden. Stellen wir uns weiter vor, dass dieses zweidimensionale Wesen (wie oben erwähnt, eine Sie) auf dem Blatt durch eine kreisförmige Mauer eingeschlossen ist. Nun wollen wir sie emporheben und außerhalb der Mauer wieder zurück auf die Oberfläche setzen. Sie könnte dann fragen: Wie hast du diesen Transport durchgeführt? Denn du hast mich nicht durch die Mauer gebracht und daher hast du mich nicht in irgend eine der unendlich vielen Richtungen bewegt, die von mir zur umgebenden, kreisförmigen Mauer verlaufen!
Deine Antwort würde ganz einfach sein, obwohl für sie fast unverständlich, wenn du sagst: "Nein, du hast das nur teilweise erfasst. Ich habe nicht irgend einen Pfad aus der Unendlichkeit gewählt, die du genannt hast, denn durch die Kollision mit der Innenseite der Mauer wärest du verletzt worden, was passieren muss, wenn du versuchst, nach Außen zu kommen, dorthin, wo du jetzt bist. Daher ist alles, was ich getan habe, dich in Richtung einer höheren Dimension (d.h. im dreidimensionalen Raum, der für sie höher sein würde) zu bewegen, die senkrecht zu all diesen zahllosen Richtungen steht. Keine von deinen Richtungen wurde benutzt, da ein extra-dimensionaler Sprung aus deiner Welt heraus und wieder zurück gemacht wurde. Unsere 2D-Dame würde das verstehen, denn sie ist in ihrer Welt eine ausgebildete Mathematikerin und es wäre für sie beweisbar - und doch wäre sie nicht im Geringsten in der Lage, sich dies vorzustellen oder zu visualisieren.
So ist es mit unserer Welt und das Hineinkommen in den Baum geschieht auf einem Pfad, der nicht zur Unendlichkeit der Richtungen gehört, die in unserem dreidimensionalen Raum möglich sind. Das Reisen über solche Entfernungen ist perfekt möglich und wenn du nach einer solchen Entfernung wieder zurück in deinen molekularen Körper fällst, wirst du eine Schock fühlen, der dem eines Falles in unserem Raum hier ähnlich ist. Es gibt Wege, wie man lernen kann, dein Bewusstsein ruhig zu stellen, das kreisende Rad von Gedanken, Assoziationen, Erinnerungen und sinnlichen Eindrücken - bei dieser Fähigkeit geht es um das Wissen, wie man meditiert , obwohl kein Wort ausreicht, das zu beschreiben, was wirklich passiert (siehe Abschnitt 26, dort finden sich weitere Einzelheiten). Diejenigen von Euch, die sie ausprobiert haben, werden wissen, dass die Löwenpfadkassetten ein leichter Weg sind, die Fähigkeit zu erwerben, um dies zu tun. Nehmen wir einmal an, dass du plötzlich aus deinem veränderten und ruhig gestellten Zustand herausgeschüttelt wirst und zurück in den molekularen Körper "fällst". Dann wirst du auch erkennen, dass dies Erfahrung ist, die einem kurzen, heftigen Fall in unserer dreidimensionalen Welt ähnlich ist.
Es gibt auch einen experimentellen Weg wie man herausfinden kann, was wir in einem gewissen Sinn tatsächlich bewegen, wenn wir in den Baum eintreten, dort reisen und von der schamanischen Arbeit zurückkehren. Es gibt natürlich keine Notwendigkeit, dies alles zu visualisieren. Die Metapher wird sich selbst in ihre eigene Realität übersetzen. Ein leichte Zeit, um sich auf solche Reisen vorzubereiten, ist jeder Mittwoch nach dem 4.August 1999, oder an einem der Zeitpunkte für die "Übernahme durch Handkontrolle" die schon gegeben wurden. Schamanisches Reisen wird so oft als Fliegen gefühlt, so dass sein erstes Symbol ein starker Vogel ist, wie der Adler im Fall der Selkup und der Falke bei den schamanischen Priestern/Priesterinnen im alten Ägypten. Hier erfahren wir etwas über Ursprung von Kreaturen wie den Pegasus, das geflügelte Pferd oder dem magische Kranich, auf dem man in den taoistischen Erzählungen durch die Winde im Flug fortgetragen wird oder auch den mächtigen Simurgh in der Überlieferung der Magi, den Schamanen des alten Iran - und wir erinnern uns an die fliegenden Drachen ("Loong") im alten China.
Zu lernen "Wie man fliegt" ist eine wesentliche schamanische Vorbereitung. Eine der modernen Lehren, die dem recht nahe kommen, was wir hier diskutieren, ist die Offenbarung des Reiki. Es handelt sich um einen neo-schamanischen Weg des Heilens, der im frühen 20.Jahrhundert in Japan entstand. Reiki hat sich heute im Westen ausgebreitet, was wir der guten Arbeit von Leuten wie Diane Stein verdanken. Ihre Schriften sind authentisch. Die ersten beiden Grade der Reiki-Initiation sind mit den heilenden Teilen des Schamanismus verwandt, während der dritte Grad, der von Raku, sich auf die schamanische Reise bezieht.
Reiki ist einfach eine der deutlichsten Demonstrationen, dass der Schamanismus heute noch lebendig ist. Und warum sollte es nicht so sein? Dies alles ist eingebettet in die Realität von Dingen, von uns selbst und von der Welt, so wie wir beide kennen - und wie wir sie noch nicht kennen. Der Löwenpfad ist ein höchst natürlicher und am wenigsten hinderlicher Weg, um die operative schamanische Realität zu betreten, sie zu erwerben und in ihr zu handeln. Denn diese Realität ist universal und uralt - älter als selbst die Worte, die ihrerseits älter sind als jedes von Menschen gemachte Objekt. Sprache geht der Archäologie weit voraus. Aber das magische Sprechen ist eine andere Geschichte ... Der Pfad, und das soll hier genügen, wird dir die Lehren geben, wenn er dir erlaubt, auf ihm zu gehen.
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