(15) Gesellschaft, Politik und der Löwenpfad
Der Löwenpfad würde behindert, ja sogar vereitelt werden, wenn man seine eigene Zeit Gruppenprotesten, auch wenn sie gute Absichten haben, oder "sozialen Reformen" widmen würde, als effektive Methoden für einen unverfälschten und dauerhaft sozialen Wandel, ganz zu schweigen vom Betreten der Labyrinthe der gewöhnlichen Politik. All diese Wege sind nur Mittel, manche besser als andere. Doch sie vermeiden alle das Problem der Menschheit an der Wurzel: unser gegenwärtiger psychologisch /spiritueller Zustand. Diese Wurzel erfordert individuelle Suche und Selbstdisziplin als Antwort. Die Lösungen, die unsere Gesellschaft transformieren können, werden nicht in Institutionen oder Gruppen als solche gefunden. Der Ort des Lösens und Auflösen wird nur durch Zusammenhang stiftenden, aber doch individuelle Bemühungen gefunden, die schließlich ein harmonisches Netzwerk von Bewusstsein und Motivation formen.Einige der Fallstricke in dieser Unternehmung wurden von I.O.Evans mit kühner Einsicht angemerkt, und zwar in seiner Einführung zu seiner englischen Übersetzung von Jule Verne's großer posthumen Publikation "Die Stadt in der Sahara" (Buch 2 der "La Mission Barsac", "The Barsac Mission", Ace Books, 1960): "In meiner Einführung zu Buch 1, stellte ich einen möglichen Grund vor, warum eine so bemerkenswerte Arbeit bisher nicht ins Englische übersetzt worden ist. Die Fortsetzung der Erzählung [in Buch 2] suggeriert einen anderen Grund, nämlich dass der Begriff einer super-wissenschaftlichen Gemeinschaft beherrscht von Kriminellen jenseits der Grenzen der Möglichkeiten scheint. Doch haben wir jetzt solche Gemeinschaften gesehen - nicht bloße Städte oder Nationen - verglichen damit erscheint die Stadt in der Sahara eher zahm.
"Hier führten Jule Verne's prophetische Gaben in die Irre, indem sie aber die Wahrheit nur knapp verfehlten. Doch bleibt die Geschichte ein Beispiel für den Symbolismus, denn er so effektiv verwenden konnte. Sein "Blackland" typisiert vieles in unserer Zivilisation, ihre Triumphe der Technologie und ihre materiellen Fortschritte und im Vergleich dazu ihre Rückständigkeit - in der Tat ihre Rückentwicklung - in Bezug auf moralische und spirituelle Entwicklungen. Ihre eigene Natur ist implizit mit der Drohung verknüpft, dass der Missbrauch ihrer mächtigen Kräfte in ihrer eigenen Zerstörung enden wird."
Bravo Evans!
Dass die politische Forderung nach Ruhm, Bewunderung und Macht nicht nur bitter, sondern fruchtlos ist, wurde zuerst ziemlich klar von Leonardo da Vinci in seinen privaten Journalen, die im Codice Atlantico erhalten sind, geäußert:
" Ich würde nicht durch den Atem von anderen Menschen leben wollen, [und] sie, die herumgehen und sich selbst mit der Arbeit von Anderen schmücken, werden mir meinen eigenen nicht erlauben"
Die volle Bedeutung dieser Worte wurde jedoch nicht wirklich klar bis einige fünf Jahrhunderte später einer der besten soziologischen und psychologischen Geister unsere Zeit, John Iggulden dazu Stellung nahm. Er schrieb 1960 in seinem Buch "Breakthrough" (Chapman & Hall, London) über das ultimative, entindividualisierende Ziel der politischen Führer in ihren eigenen Worten:
"Unser ganzer Glauben und die glorreiche Zukunft unserer großen Demokratien hängen von diesem Punkt ab - dass wir daran glauben, dass der Mensch zu der Einheit des ursprünglichen Schlickes zurückkehren muss", und die Widerlegung durch den Protagonisten von Iggulden: " Ja, ihr habt viel getan. Ihr habt Furcht mit Terror in eine Philosophie eingebunden, und daraus habt ihr ein Dogma hervorgebracht, und dieses Dogma habt ihr der Hälfte der Welt aufgepfropft"
Nicht nur das, sondern derselbe Fehler ist immer wieder und wieder gemacht worden:
"Wer ist besser qualifiziert als der Historiker, um in der Zeit vorwärts zu schauen und, wenn er kann, die verwickelten Bewegungen der zukünftigen Ereignisse zu enthüllen? Auf seinen Fingerspitzen hat er das Wissen von dem, was Menschen in der Vergangenheit getan haben, er hat eine Wahrnehmung von den Mustern und Systemen in den Ausarbeitungen der Zeit , die vergangen ist, und dieses Wissen kann er, so er es will, auf die Zeit anwenden, die noch kommen wird. Menschen wechseln, Nationen erheben sich und fallen; Machtgruppierungen kreuzen die Klinge in titanischem Kampf; und noch bleiben die Motive unverändert. Neue Figuren haben die unheilvollen, frei werdenden Stellen mit furchterregender Regularität ausgefüllt. Es ist eine lange ungebrochene Geschichte der gleichen Absicht zu terrorisieren und terrorisiert zu werden in dieser alten Tradition von Tod und Sklaverei."
Hier fallen uns die Worte ein, die aus Walon Green's The Hellstrom Chronicles stammen, eine bemerkenswerte Kinodokumentation von 1971:
" Während andere Spezies mit dem Instinkt geboren werden, um zu überleben, scheinen wir diesen Instinkt zerstört zu haben. Doch der Pfad der geistigen Gesundheit liegt für jeden offen, der ihn hinreichend wünscht. Und es sind relativ Wenige unter den Menschen, die über andere Kontrolle zu erlangen suchen und das tödliche, politische Spiel von Habgier und Macht durch Technologie und "Wissenschaft" spielen. Es sind diese wenigen, Macht suchenden Verräter, die ihre Spezies in einen gefährlichen Strudel von Wahnsinn führen, der nicht nötig ist. "
Der allgemeine Slogan dieser korrupten Führerschaft ist in "Breakthrough" deutlich artikuliert:
" In der Auseinandersetzung der Philosophien, mit denen wir uns beschäftigen, müssen wir zuerst den ursprüngliche Mythos, dass wir Seelen haben, zerschlagen. Da jemand, der sich nicht darum sorgt, was mit dem Körper geschieht, jenseits unserer Reichweite ist."
Iggulden's Sprecher, Martin Green, fasst das Destillat der Widerlegung solcher Mittel und Motivationen in einer letzten Konversation zwischen ihm und dem mächtigen Journalisten Andrew Forbes zusammen:
Forbes: "Wenn Du es möchtest, könntest Du alles haben, was die meisten Menschen nur in ihren wildesten Tagträumen haben Ruhm und Ehre, und ein Position in der Welt, die Dir erlaubt, eine wichtige Rolle in den Angelegenheiten zu spielen. Dies sind die Dinge, die Menschen von überall her gesucht und für die sie gearbeitet haben. Wenn solche Menschen jemand sehen, der ihnen so leicht den Rücken zuwenden kann, dann beunruhigt sie das."
Green: "Natürlich wird es nicht schaden, wenn Menschen da sind, die darüber beunruhigt sind? Ich würde lieber denken, dass es dazu führt, dass sie anfangen, ein genaues Auge auf die Menschen zu werfen, die Ruhm, Ehre und Macht erreicht haben. Wenn diese Menschen diese Dinge gewonnen haben, weil sie diese wünschten, und nicht indirekt durch das, was sie getan haben, dann sind sie sehr gefährliche Menschen. Die Eitelkeit von solchen Menschen ist schon immer ein Fluch für diese Welt gewesen.
"Ich kann beide Seiten dieser Münze sehen: Ich habe das Gegenteil von Ruhm, Ehre gehabt, und es fehlte jede Position oder jeder Einfluss, um mir zu helfen, Dinge zu tun, die getan werden mussten. Von dort unten, wo man die Sichtweise mit dem Auge eines Wurmes bekommt, tiefer als alles andere, hatte ich meine Chance, Ruhm und Ehre zu untersuchen, und ich sah sie, wie sie wirklich sind."
"Wie arm muss ein Mensch innerlich sein, wenn ihn nur der Beifall anderer Leute überzeugen kann, dass er existiert. "[Schatten von Leornardo]
" Dieser Wunsch nach Ruhm und Ehre ist nichts anderes als dies - ein Bedürfnis, dass Dir andere Menschen darin zustimmen, dass Du stärker, glücklicher, tapferer und weiser gewesen bist, als die meisten anderen. Dies sagt alles, was man über diese innere Unsicherheit desjenigen, der nach Ruhm hungert, wissen muss. Haben Sie sich jemals gefragt, ob dieser Ruhm möglicherweise das eigene Wissen über sich selbst verändern kann? Ist es das, was zählt? - was wir gewinnen, wenn wir durch diese Erfahrung geprüft werden?"
"Wenn ich mich zehn, fünfzehn Jahr zurück anschaue, bin ich derselbe Mensch geblieben: natürlich, älter, in einigen Teilen des Lebens mit mehr Erfahrung versehen, und nun blicke ich mit Unbehagen auf einige Handlungen zurück, die die Ereignisse von mir abverlangt haben; aber für mich scheine ich noch derselbe Mensch zu sein."
"Wie sich dies verändern konnte, als ich mich, so weit wie ich konnte, in das Rampenlicht hinaufzog und durstig all den Lob und die Bewunderung verschlang, die ich für mich arrangieren konnte. Der Mensch mit diesem Durst wird ihn niemals gelöscht sehen! Wenn ich es nötig hätte, das zu glauben, was andere Leute über mich gesagt haben, dann hätte ich ihnen schon vor zehn Jahren glauben sollen, was sie damals über mich gesagt haben und wenn ich es geglaubt hätte, wäre ich vor Verzweiflung über mich selbst zerbrochen. Ich war damals wütend, und fast verbittert, ich bekenne dies, aber doch ist es das, worin ich lernte, meinem Ruhm zu misstrauen. Es scheint für mich ein glücklicher Umstand zu sein, dass ich es auf diesem Weg erlangte. Es ist üblicher, Ruhm vor der Missachtung zu haben, da es für keinen Menschen einfacher ist, in Verachtung und Ungnade zu fallen, als für den Menschen, der zugelassen hat, dass er selbst durch Bewunderung versklavt wird. "
" Dies ist die Bedingung unter der Ruhm erlangt wird - er kann weggenommen werden. Scheint es für Sie, als ein Spender von Ruhm, Ketzerei zu sein? Keine Frage, es ist eine Antwort auf Ihr Geheimnis."
Forbes: "Natürlich, aber es ist keine Antwort, die viele verstehen würden."
Der positive Aspekt dieser brillanten und realistischen Zusammenfassung war schon im 19.Jahrhundert durch das obskure Genie James Pierrepont Greaves (erblühend um 1820) gegeben worden. Er selbst hatte aus dem Brunnen des Prinzen der Seher, Jakob Boehme, getrunken. Greaves schrieb in seinen posthum veröffentlichten Briefauszügen (London 1845):
"Alles, was wir für die Gesellschaft fordern, als Gesellschaft, müssen wir für den Menschen fordern, und noch mehr. Nehmen wir an, dass alles der Gesellschaft gegeben wurde, was sie verlangt hat, alles verläuft fortschrittsmäßig, doch würde der Mensch nicht zufrieden gestellt ... der Mensch wünscht, dass ihm die Gesellschaft nichts vorenthält, und mehr noch. Der Mensch hat weder ein System verloren, noch irgendeinen systematischen Vorteil. Er verlor seine Natur. Die Misere des Menschen erhebt sich aus einer defizitären Beziehung zum Geist und wir täuschen uns traurig, wenn wir ihm Erfolg anbieten und nicht die Natur, die er benötigt. Bevor eine Gesellschaft neu organisiert werden kann, ist es notwendig, die Elemente neu zu organisieren, aus denen sie zusammengesetzt ist. Nun sind Menschen, Frauen und Kinder diese Elemente ... Liebe wird den Menschen als moralische Harmonie realisieren, vorausgesetzt er sucht sich mit ihr zu verknüpfen. "
" Jedes Individuum muss diesen Versöhner für sich suchen. Dies ist nicht ein soziales oder ein gesellschaftliches Maß, es kommt aus dem Willen jedes einzelnen. Es gibt keine soziale Vereinigung, die diese individuelle Union [mit dem höheren Selbst jeder einzelnen Person] ersetzen kann."
Dies ist auch die zentrale Botschaft des Löwen-Löwinnen-Pfades - der Pfad der Helden und Heldinnen. Zusätzlich zu dem hinzugefügten und auch praktischen Punkt, dass der Schlüssel innerhalb unseres molekularen, sterblichen Körpers liegt, in der geheimen Maschinerie der ungenutzten Gehirnzellen und genetischen DNA-Komponenten. Den können wir umdrehen, um so diesen Prozess des Wieder-in-Beziehung-Setzens und des Eintritt in eine höhere Ordnung der Heranreifung zu initiieren. Unser gegenwärtiger Körper ist ein Samenkorn, dessen bedeutsames Ziel darin liegen sollte, zu etwas heranzureifen, dass noch wunderbarer als es selbst ist. Ob dies geschieht oder nicht, liegt in unserer Wahl und in unserer Macht. Ungefähr zeitgleich zu James Pierrepont Graves und ein volles Jahrhundert vor John Iggulden's tiefsinniger Diskussion unserer sogenannten soi-disant Demokratien, schrieb der mutiger Beobachter und Reisende William Burckhardt Barker in seiner Cilicia and its Governors (London, 1853, Seite 107):
" In diesem ständigen Wechsel der Unterdrücker sind die Menschen immer wieder in frische, hungrige Hände gefallen, die befriedigt, untergebracht und versorgt werden mussten. Die gesamte Energie ihrer Ratsversammlungen ist darauf ausgerichtet, ihre Mitglieder auf Kosten der Menschen zu unterstützen. Eine nutzlose Oligarchie ohne Prinzipien ist für das Land und seine Schätze ruinös. Individueller Despotismus ist immer beklagenswert; aber ein unterdrückende Oligarchie ist die Perfektion der Tyrannei. "
Die Menschen der "Demokratien" des späten Zwanzigsten Jahrhunderts leben unter solch einer Unterdrückung, deren Kontinuität in die Gesetze eingebaut ist, die von den Parteicliquen, die gerade die Kontrolle besitzen, erlassen worden sind. Die Parteicliquen ändern über Wahlen und Revolutionen nur ihren Namen, aber nicht ihren psychologischen Typ oder Charakter. Diese Situation einer Herrschaft von Banden, die sich aus den am wenigsten skrupellosen Menschen in einem Land zusammensetzen, wird sich solange ungehindert fortsetzen, bis die menschliche Gesellschaft befähigt ist gutartig und unabhängig von destruktiven Führern zu funktionieren. Wir werden diesen Punkt, der zu dieser Funktionsweise fähig macht, die Einführung einer übergeordneten Handkontrolle nennen, wie wir sehen werden.
Was liegt jenseits der räuberischen Ökologie? >
Die Ökologie unserer Welt ist zutiefst räuberisch und basiert auf der fundamentalen Frage. "Wer frisst wen?" Und doch gibt es tieferliegende symbiotische Nischen, auch in diesem räuberischen System , denn Leben ist älter und stärker als Tod, ebenso wie das Ja älter als das Nein ist, wie in Teil I gezeigt wurde. Die menschliche Technologie und Übervölkerung des 20.Jahrhunderts hat die Situation in einen einzigen übermäßigen Raubzug verschlimmert: ihre eigene gegen alle anderen Lebensformen. Wie wir zuvor bemerkten, findet ein unerklärter, aber nicht weniger tödlicher Krieg zwischen den vorherrschenden menschlichen Cliquen und allen anderen Spezies auf der Erde statt. Menschliche Wesen ähneln unter solch einer Oligarchie eher Krebszellen, die in einer selbstmörderischen Zerstörung des Körpers ihres Gastgebers enden. Aber Natur ist nicht nur immer einen Schritt voraus, sondern übertrifft den Menschen einer endlosen Serie von Schritten. Die Abhilfe für die Ökologie liegt nicht mehr länger in menschlichen Händen und dies wird nach dem 28.Juli 1999 mehr und mehr evident werden, siehe Abschnitt 2 und 3. Das terrestrische Raubtum ist ohne Zweifel grausam; alle Dinge über der Stufe der Pflanzen müssen andere Dinge essen, um selbst am Leben zu bleiben und es gibt sogar Ausnahmen in der Pflanzenwelt, obwohl die Pflanzen im allgemeinen gutartig sind, wie etwa parasitische und Insekten fressenden Pflanzen. In den meisten Fällen wird die Lebensform, die als Opfer ausersehen ist, lebend verspeist - die bösartigste Form von Sadismus, die sich der Marquis in seinen Reisen nach Sodom erträumen konnte.
Solch ein System ist unvermeidlich für eine Selbstzerstörung bestimmt, wobei die menschliche Übernahme des Planeten die Spitze diese Schicksals anführt. Auf diese Weise handeln die menschlichen Führer und ihre biophobischen Technologien als Agenten der Auflösung der gegenwärtigen Naturwelt. Dies fügt sich ganz gut in einen viel größeren Plan ein, in dem es darum geht, nicht nur unsere räuberische Ökologie zu eliminieren, sondern ihre eigentliche Grundlage (den molekularen Zustand der Materie, wie wir sie kennen). Dies geschieht , um den Übergang in einen nicht-molekularen, substantiellen Zustand voranzutreiben, in dem Energie und Materie so eng miteinander verknüpft sind, dass sie sich kaum voneinander unterscheiden lassen. Hiermit wird die Existenz höherer Welten impliziert. Es gibt Welten mit Lebensformen, die jenseits unseres Horizonts liegen, jenseits unserer Reichweite der fünf Sinne. Alle Wesen, die eine hohe Gesinnung in sich tragen und guten Sinnes sind, werden unweigerlich zu diesen Welten geführt. Was wir den Löwenpfad genannt haben, ist einfach der Weg, der dorthin führt.
Die Bemerkung ist interessant, dass die gegenwärtige Zustandsform unseres Leben tragenden Planeten als ein großes Ei betrachtet werden könnte. Wenn sich das Embryo der Vollendung nähert, wächst eine Welle der Verschmutzung und der Vergiftung heran. Ein Ei ist nicht ein Mutterschoß und kann diese Gefahr nicht selbst eliminieren Aber gerade die Enzyme, die das embryonische Wachstum unterstützen, führen auch zu den Giften, die ihrerseits andere Enzyme auslösen, was eine pickende oder beißende Reaktion hervorruft. Letzten Endes wird die schlüpfende Kreatur befreit. Verursacht durch das "massive ökologische Fehlverhalten" (um eine dazu passende Beschreibung von Ourania zu verwenden) der Menschen bauen sich die Gifte im großen Ei der Erde immer schneller auf. Sie werden unweigerlich dazu führen, dass etwas aus dem Ei schlüpft und sich in etwas anderes verwandelt. In welcher Weise all die Lebensformen, auch die unsrige, ihren Platz in diesem Prozess finden, wird sich in der Entfaltung des Löwenpfades zeigen.
Die höhere Ökologie
Es gibt eine andere Grausamkeit, die den räuberischen ökologischen Systemen innewohnt: "niedrige" Formen des Lebens werden in Knechtschaft gehalten und daran gehindert, sich weiter zu entwickeln, weil sie essentiell für die lebenserhaltenden Systeme der "mehr und höher" entwickelten Formen benötigt werden. Beispiele sind Legion: gutartige Bakterien in den Verdauungstrakten der Insekten,, Säugetiere und Menschen, die spezialisierte Protozooen im tierischen Kreislauf und Nervensystem - Leukozyten, Erythrozyten, Neuronen ... In der Welt des höheren Körpers wird diese alptraumartige Ökologie ersetzt durch eine symbiotische, in der die unterschiedlichen Formen einander helfen, um in unserer Ökologie zu überleben (viel mehr in der Art von Pflanzen, die Sauerstoff ausstoßen und Kohlendioxid brauchen, während die Tiere Sauerstoff benötigen und Kohlendioxid ausatmen): ein kleiner und kurzer Anblick davon, wie es in höheren Welten aussieht. In diesen höheren Welten sind es auch nicht mehr die niederen Wesen, die den Höherstehenden unterworfen werden, so dass ihre eigene Evolution stagniert, sondern es sind eher die höheren Lebewesen, die mit ihren Energien die niedrigen unterstützen. Eine Andeutung für diese befreiende Prinzip ist poetisch im Pr-m-hrw oder "Das Eintreten in den Tag" ausgedrückt, in den Kapiteln, die uns erzählen, dass jedes Glied des höheren Körpers "ein Gott ist", d.h. es ist mit der Macht eines höheren Wesens ausgestattet.
Emily Bronte (1818-1848) und Jakob Böhme (1575-1624), auch wenn so lange vor dem 20.Jahrhundert gelebt haben, als ökologische Belange an die Oberfläche drängten, sahen beide die grausame Zwangslage aller Lebensformen, die in einer grundlegend auf Beute und Raub ausgerichteten Ökologie gefangen sind. Unsere räuberische Ökologie - sicherlich nicht von Menschen entworfen - ist daher direkt auf einen fehlbaren Gott zurückzuführen sein - ein Konzept, das ebenso realistisch ist, wie fehlbare Päpste und fehlbare Regierungen. Wie ein altes und weises chinesisches Sprichwort besagt: "Selbst die Götter und die Unsterblichen können Fehler machen". Jakob Boehme spricht wiederholt von dem ursprünglichen Verlust des Gleichgewichtes, einem "Herausfallen aus der Wesensnatur" , wie er es sagen würde. Und Emily Bronte bekräftigt in ihrem bemerkenswerten französischen Essay Le Palais de la Mort (Der Ort des Todes), dass ein tiefsitzendes Ungleichgewicht oder ein Mangel an Ausgeglichenheit an der Wurzel aller Schlechtigkeiten der sterblichen Hülle unseres molekularen Universums liegt. Diese Einsichten liegen völlig unabhängig über zweihundert Jahre auseinander: Boehme's Erleuchtung zu seinem Werk "Aurora" ereignete sich 1600; Bronte schrieb ihr inspiriertes Stück 1842. Beide sahen auch, dass dieser traurige Zustand der Dinge im Wesentlichen provisorisch ist. Er sprach von der großen Genesung und der erneuernden Kraft des göttlichen Merkurs, die in jedem Herz Freude und Gesang wiederherstellen würde. Sie sah die Welt als ein larvale Raupe, und das transformative Erbe der Welt als ein prächtiges, geflügeltes Imago. Sie schreibt:
" Wie die hässliche Raupe der Ursprung eines wunderbaren Schmetterling ist, so ist der Globus das Embryo eines erneuerten Himmels und einer Erde, deren geringste Schönheit die sterbliche Vorstellung unendlich übertrifft."
Und Böhme schreibt sehr spezifisch über diesen pleromischen Prozess im Individuum (Signatura Rerum, Kapitel 10,17):
"... dann es müssen alle sieben Gestalten der Natur crystalliret und lauter werden, soll das Universal offenbart werden, und eine jede Gestalt führet einen sonderlichen Prozess, wann sie soll aus des Grimmes Eigenschaft in das lautere klare Leben treten, und sich in das crystallische Meer, welches vor dem Stuhl des Alten in der Offenbarung steht, transmutieren ... "
(Signatura Rerum, Kapitel 10,20)
" ...der Künstler muß ihnen ehe das Maul (*) aufthun, und sie in ihrem Eifer lebendig machen, dass alle Gestalte hungerig werden; ist alsdann das Manna da, so essen sie alle zugleich davon, so wird das edle Senfkorn eingesäet."
Dieser Prozess wird weiter erklärt als einer, der in der Kraft des pleromischen oder göttlichen Merkurs zur Vollendung gebracht wird
(Signatura Rerum, Kapitel 10, 18) :
" Also gehet es auch zu im philosophischen Wercke: wann der in Tod geschlossene Mercurius die Taufe seiner Wieder-Erquickung in der Liebe in sich empähet, so offenbaren sich alle sieben Gestalten in solcher Eigenschaft ..." (Signatura Rerum, Kapitel 10,48) "... wilt du aus Erden Himmel machen, so gib der Erde des Himmels Speise, auf das der in Tod geschlossene Mercurius in der Erden einen himmlischen Willen bekomme, dass sich der Wille des grimmigen Mercurii in die Liebe des himmlischen Mercurii einergebe."
Was evolutionär auf dem Spiel steht?
"Die Menschen, die auf diesem Planeten leben, müssen mit ihrem engen Konzept der menschliche Befreiung brechen, und Befreiung als etwas betrachten, das auf das Ganze der Naturwelt ausgedehnt werden muss."
[Aus " Ein fundamentaler Ruf des Bewusstseins": Die Botschaft der Irokesen ("Hau-deno-saunee") an die Welt auf der Konferenz über Eingeborene, die 1977 von den Vereinten Nationen ausgerichtet wurde, publiziert von der Irokesischen Gesellschaft, Akwesasne Notes.] Was gewöhnlich und fälschlicherweise als "die niederen Säugetiere" bezeichnet werden, sind in Wirklichkeit Wesen, die im Durchschnitt mehr zur Liebe hin orientiert sind, als die menschliche Spezies, die als Ganzes zur sehr mit Geist- und Machtspielen beschäftigt ist, um Liebe zu entwickeln. Gott sei Dank gibt es viele individuelle Ausnahmen, aber die Tatsache bleibt bestehen, dass die menschliche Rasse, als Gattung, die einzige Spezies ist, die geisteskrank geworden ist - wie es die Aufzeichnungen der Geschichte in überwältigender und beständiger Weise gezeigt haben.
Was sich daher im Allgemein abspielen wird ist, dass die meisten Säugetiere den grausamen und Spiele veranstaltenden logischen Intellekt vermeiden, der an die Neugier um ihrer selbst Willen gebunden ist, gleichgültig gegenüber den Schmerzen oder dem Leid, das in anderen durch solch ein selbstzentriertes Streben verursacht wird. Dabei werden diese anderen und sich schneller entwickelnden Säugetiere zunehmend auf ihren superbewussten Geist antworten, der sich durch die hinzugekommene Konzentration auf Liebe weiter entwickelt, bis schließlich das Superbewusste - ausgerüstet mit mehr Intelligenz als der normal bewusste Geist, der in unterlassender Logik gefangen ist - das ganze Wesen durch seine leuchtende und weitreichende Intelligenz erstrahlen lassen wird.
Dies wird unter Umständen zu einer Transformation des molekularen Körpers in ein höheres, nicht-molekulares Vehikel für das Bewusstsein führen - so wunderschön und kompetent, wie wir es uns kaum vorstellen können. Diese Wesen werden dann viel höher entwickelt sein als die menschliche Spezies in ihren durchschnittlichen Verhältnissen. Die gleiche Vollendung erwartet die Pflanzen, die im Ganzen dazu tendieren, noch gutmütiger zu sein, als die Säugetiere. Und es gilt sich zu erinnern, dass auf diejenigen Menschen, die einem entsprechend schönen Pfad folgen, in passender Weise eine prachtvolle und höhere Form der Evolution und des Bewusstseins wartet.Es sollte auch daran gedacht werden, dass nach dem Verlassen des molekularen Körpers, im Übergang, den wir fälschlicherweise "Tod" nennen, jede einzelne Art ihre eigenen, höheren Therapiezentren hat, die von den höher entwickelten Wesen ihrer Art besucht werden. Die Wölfe und Hunde haben ihre, die Katzenartigen haben ihre, die Delphine habe ihre, die Bäume haben ihre und so weiter. Glücklicherweise haben die menschlichen Wesen auch die ihren.
Voltaire schrieb im 18.Jahrhundert in seinem Philosophischen Lexikon:
" Wie absurd, wie banal ist es zu sagen, dass Tiere Maschinen sind, ohne jedes Wissen und ohne Gefühle. Ist es darum, weil ich zu Ihnen spreche, dass Sie zu der Entscheidung kommen, dass ich Gefühl, Gedächtnis, Ideen habe? Gut, angenommen ich spreche nicht zu Ihnen; lasst uns annehmen, dass Sie mich mein Haus betreten sehen, mit einer betrübten Miene, unruhig nach einem Papier suchend, den Sekretär öffnend, in dem ich es gemäß meiner Erinnerung gelegt hatte, dann finde ich das Papier und lese es mit Entzücken. Sie leiten dann daraus ab, dass ich Gefühle der Betrübtheit und des Vergnügens erfahren habe, dass ich Gedächtnis und Wissen besitze. "
"Dehnen Sie nun diese Sichtweise auf einen Hund aus, der seinen Herrn verloren hat, der mit mitleidsvollen Gejaule überall nach ihm gesucht hat, der erregt und ruhelos ins Haus kommt , der treppauf, treppab läuft, von Raum zu Raum, und schließlich den Herrn, den er liebt, im Studierzimmer findet, und er zeigt seine Freude durch die Sanftheit seiner Äußerungen , durch seine Sprünge und Liebkosungen. Barbaren ergreifen dann solch einen Hund, der den Menschen in seiner Fähigkeit zur Freundschaft übertrifft. Sie schnallen ihn auf einen Tisch und sezieren ihn lebend, um Ihnen die mesentrischen Venen zu zeigen. Sie entdecken in ihm dieselben Organe des Fühlens, die in ihnen selbst sind. Antworten Sie mir, Mechaniker-Vivisektionist, hat die Natur all diese Quellen des Fühlens in diesem Tier arrangiert, damit es sie nicht fühlen soll? Hat es Nerven, die nicht bewegt werden sollen? Solch ein sinnloser Widerspruch kann in der Natur nicht angenommen werden!"
"Grenzen des menschlichen Verstandes - sie sind überall, armer Doktor. Wollen Sie wissen, warum Ihr Arm oder Ihr Fuß Ihrem Willen gehorchen? Suchen Sie herauszufinden, wie sich Gedanken in Ihrem belanglosen Verständnis formen, oder wie dies ein Kleinkind im Schoß der Mutter tut? Ich könnte Sie mit Folianten von Fragen versorgen, auf die Sie nur mit vier Worten antworten können: Ich habe keine Idee. Und doch haben Sie Ihre Titel und Sie sind mit Pelz bekleidet, und Ihre Mütze ebenfalls, und Sie werden Meister gerufen. Und dieser schwachköpfige Bücherwurm, versehen mit einem kleinen Job, glaubt, dass er das Recht gepachtet hat, das zu beurteilen und zu verdammen, was er nicht versteht. Montaigne's Motto war: Was weiß ich? und Ihres ist: Was weiß ich nicht? " [Anm.d.Übers.: Dieser Voltaire-Text wurde vom Übersetzer aus dem Englischen übersetzt, da eine deutsche Standardübersetzung nicht verfügbar war.] Und nach dem seltenen, gesunden Menschenverstand von Voltaire schauen wir uns an , was Technologie dem Planeten angetan hat, und wir können es kaum vermeiden, der Einschätzung von Mark Twain in seinen Briefen an die Erde zuzustimmen, dass "eine Auster wohl schwerlich mehr Verstandeskraft besitzt als ein Wissenschaftler". Was uns hin zum zweiten, entkonditionierten oder freien Geist bringt, den wir hier betrachten wollen: Mark Twain. Hochnäsige Geister haben wiederholt versucht, diese beiden Denker als bloße Satiriker herabzuwürdigen, sich mit dem Faktum unwohl fühlend, dass beide Realisten von höchst klarer Einsicht waren, die anstelle eines schweren akademischen Jargons einfach treffsicheren Humor und scharfsinnige Beobachtungen verwendeten. In Verbindung mit dem gegenwärtigen Thema schrieb Mark Twain auch (Briefe von der Erde):
"Der Mensch ist das religiöse Tier. Er ist das einzige religiöse Tier, das es gibt. Er ist das einzige Tier, welches die Eine und allein selig machende Religion hat - mehrere davon. Er ist das einzige Tier, das seinen Nächsten wie sich selber liebt und, wenn dessen Theologie nicht stimmt, ihm die Kehle abschneidet. Aus dem Erdball hat er einen Friedhof gemacht, im ehrlichen Bestreben, seines Nächsten Pfad zu Glück und Seligkeit zu ebnen. Das war zu Caesars Zeiten, zu Mahomets und zu Zeiten der Inquisition der Fall, es war vor wenigen Jahrhunderten in Frankreich der Fall und zu Marys Zeit in England, und es war so, seit er das Licht der Welt erblickte, ... , und er wird anderswo auch morgen dabei sein. Der Mensch ist das vernünftige Tier. So lautet sein Anspruch. Ich dächte, das ist eine offene Frage. Meine Experimente ergeben, dass er das unvernünftige Tier ist. Man überdenke seine Geschichte, wie oben skizziert. Für mich steht es fest, dass er - was immer er sonst sein mag - kein vernünftiges Tier ist. Seine Akte ist die eines manisch Irren."
Zitiert aus Briefe von der Erde - Die verdammte Menschenrasse Mark Twain Gesammelte Werke in fünf Bänden, Band V, Carl-Hanser-Verlag, Hrsg. K.J.Popp , 1967)
Es ist interessant, dass von allen Religionen nur diejenigen, die gegenwärtig unpolitisch dominant sind, den nicht-menschlichen Arten eine Spiritualität und höhere Entwicklung zugestehen. Die Nationen der amerikanischen Ureinwohner sprechen ehrfürchtig von den Wolfsmenschen, den Ottermenschen, den Dachsmenschen, den Koyotemenschen, den Vogelmenschen und so weiter. Selbst die alten vorchristlichen Volkserzählungen der europäischen Tradition sprechen von hilfreichen Bäumen, Vögeln und Tieren. Kurz gefasst, es sind vor allem die schamanistischen Religionen, die die Spiritualität des nicht-menschlichen Lebens zulassen.(alle Schamaninnen und Schamanen haben verbündete Tiere). Die großen Religionen des alten Ägyptens (die Tiere und Vögel mit göttlichen Attributen abgebildet haben) und die von Persien waren nicht im Unklaren über ihre Bande mit all dem anderen Leben. Selbst der gegenwärtige Hinduismus betrachtet die Kuh, den Hanuman-Affen, den Garuda-Vogel und die Königskobra als heilige Kreaturen. In seiner Miteinschließung aller Natur ist die alte mazdaische Religion auch in ihren vor-zoroastrischen Wurzeln bemerkenswert, da die Weisen aus dem Morgenland lehrten, dass jede Art von Leben, nicht nur das bloß menschliche, eine höhere Bestimmung hat. Dies war ein tiefliegender mazdaische Grundsatz, der sich nicht nur auf die Tiere, sondern ebenso auf die Pflanzen und auch auf Kristalle und Mineralien erstreckte. Tatsächlich ist alles Leben der Erde "am Ende der Zeit der langen Vorherrschaft des Bösen" dazu bestimmt, sich zu verwandeln. Zayat, das feminine höhere Wesen oder Yazat, die Verantwortung für den Planeten trägt, ist tatsächlich eine Form der göttlichen Mutter, Spenta Armaiti, die auch als Ardvi-Sura-Anahita (Höchst - Herrschende - Makellose Eine) erscheint und Arshtat: Die, die ernährt und das lebende Feuer der Unsterblichkeit verteilt, die glorreiche Xvarnah (ausgesprochen Khvarnah). Sie gibt allen verwandelten Formen des irdischen Lebens einen höheren Körper aus leuchtender, nicht-molekularer Energiesubstanz, wie es in den alten Strophen des neunzehnten oder elften Yasht berichtet wird. Sie ist Savagaetha, Sie-Die-Den-Himmel-Des-Lichts-Trägt.
Und in Yasna XXX, Vers 9, finden wir das prächtige Gelöbnis und Gebet:
" O gewähre uns, dass wir unter den Erwählten sind, die die Transformation der Erde vollbringen, denn unsere Gedanken zieht es dorthin."
Die später aufgezeichnete heilige Pahlavi Schrift, die Den-Kart, in der viele alte und auch vor-zoroastrische Lehren bewahrt wurden, sagt uns (in Buch 9, Kapitel 28), dass unsere transfigurierte Erde in ihrer finalen Metomorphosis durch die Kraft des ewig lebendigen Feuers in eine höhere Sternensphäre transportiert wird, die Xvarnah: " Die Glorie, die niemals durch Gewalt ergriffen werden kann", wie es die alten Gathas erzählen. So sehen wir, dass die evolutionären Ziele in der Tat ziemlich hoch gesteckt sind, und dass die menschliche Gattung nicht notwendig der einzige Gewinner des Preises ist, noch ist sie evolutionär ein Favorit. Wir sollten als Menschen einen sehr zu begrüßenden Mangel an Arroganz in unsere Spiritualität kultivieren, ebenso eine mehr realistische Einschätzung unseres Platzes im großen Schema der Dinge. All dies kann uns der Löwen-(Löwinnen)-Pfad lehren, wenn wir wollen und wir haben nun gesehen, was in der Vorgeschichte passiert ist und wie die nagenden Probleme, die wir in diesem Abschnitt diskutiert haben, gelöst werden können.